Aktien

Aktien

Aktien verbriefen Anteile am Unternehmen, die Aktionärinnen und Aktionäre sind also Miteigentümer mit, je nach Aktienart, festgelegten Rechten.

Sicherheit, Rendite, Liquidität

Die Entwicklung des Aktienpreises hängt maßgeblich von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens ab. Aktionärinnen und Aktionäre partizipieren durch:

  • Kursgewinne: Der Preis je Aktie steigt, Anlegende können die Aktie zu einem höheren Preis verkaufen
  • Dividende: Anlegende erhalten eine Gewinnausschüttung je Aktie


Entwickelt sich das Unternehmen negativ, müssen Aktionärinnen und Aktionäre mit finanziellen Einbußen rechnen:

  • Kursverluste: Der Preis je Aktie fällt. Im Falle einer Insolvenz ist die Aktie gegebenenfalls wertlos, die Anlegerin/der Anleger erleidet einen Totalverlust
  • Dividende: Anlegende erhalten keine Gewinnausschüttung


Unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens können auch psychologische Risiken den Preis der Aktie positiv oder negativ beeinflussen.

Die Chancen und Risiken sind von Aktie zu Aktie sehr unterschiedlich. Aktien von Unternehmen, die einem der großen Indizes wie dem DAX 40 (Deutschland), dem CAC 40 (Frankreich), dem FTSE 100 (Großbritannien) oder etwa dem Dow Jones (USA) angehören, um nur einige zu nennen, sind i. d. R. weniger risikobehaftet, als die Aktien mittlerer und kleinerer Unternehmen.

Die Aufnahme in einen der großen Indizes ist an verschiedene Kriterien gebunden. Oft repräsentieren die zugehörigen Unternehmen die Schlüsselindustrien ihres jeweiligen Landes. Dies gilt beispielsweise für die im DAX 40 enthaltenen deutschen Unternehmen.

Diese sogenannten Blue Chips bieten Anlegenden i. d. R. einige Vorteile: Sie weisen eine hohe Marktkapitalisierung und eine hohe Liquidität auf, agieren meist erfolgreich und zahlen regelmäßig Dividenden. Blue Chips verfügen also über ein für Aktien relativ moderates Risiko und werden mit hoher Liquidität an der Börse gehandelt.

Marktkapitalisierung

Die Marktkapitalisierung gibt den Gesamtwert aller ausgegebenen Aktien an.

Auch für kleine und mittlere Unternehmen gibt es spezielle Indizes, in Deutschland beispielsweise den MDAX, den TecDAX oder den SDAX. Auch hier müssen bestimmte Kriterien für die Aufnahme erfüllt werden. Dennoch können Anteilsscheine solcher Unternehmen mit höheren Risiken behaftet sein. Im Gegenzug können sie Aktionärinnen und Aktionären auch größere Chancen auf höhere Gewinne bieten. Gehören sie einem Index an, so ist der Börsenhandel in der Regel auch ausreichend liquide.

Anders sieht es hingegen oft bei kleinen und mittleren Unternehmen aus, die in keinem Index vertreten sind. Hier handelt es sich oft um unbekannte Unternehmen. Womöglich hängt ihr Erfolg nur an wenigen Produkten. Aktien solcher Unternehmen sind mit hohen bis sehr hohen Risiken verknüpft. Im Erfolgsfall können Sie als Investor eine hohe Rendite erzielen, doch ist die Wahrscheinlichkeit, einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals zu erleiden, sehr hoch. Hinzu kommt, dass der Handel solcher Aktien oft illiquide ist. Es kann also schwer sein, die Aktien zu einem vernünftigen Preis wieder zu verkaufen. Solche Aktien sollten daher nur von sehr erfahrenen, risikoaffinen Investorinnen und Investoren erworben werden, die das Risiko richtig einschätzen und einen Totalverlust verkraften können.

Tipp:

Für Privatanleger ist die Risikoeinschätzung von Aktien oft nicht ganz einfach, daher hat die Börse Berlin eine dreistufige Kennzeichnung entwickelt, die es Anlegerinnen und Anlegern einfacher als bisher macht, die Risiken des Investments einzuschätzen. Alle Kennzeichnungen finden sich auf der jeweiligen Detailseite zur Aktie auf der Internetseite:
www.boerse-berlin.de

Kapitalerhöhung

Braucht ein Unternehmen frisches Kapital – also mehr Geld – für Investitionen z. B., hat es die Möglichkeit, weitere Aktien an den Markt zu bringen, statt sich Geld zu leihen. Am Kapitalmarkt spricht man dann davon, dass im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Aktien begeben werden. Um ihren prozentualen Anteil am Unternehmen zu halten, wird Altaktionären und -aktionärinnen (= alle, die bereits Aktien des Unternehmens besitzen) ein Recht zum Erwerb dieser neuen oder „jungen“ Aktien eingeräumt. Diese sogenannten Bezugsrechte können sie entweder zum Erwerb junger Aktien nutzen, oder an Dritte – zum Teil auch über die Börse – verkaufen.

Wert des Bezugsrechts

Wird das Aktienkapital beispielsweise von drei auf vier Mio. Euro erhöht, so erhalten Altaktionäre je drei alte Aktien eine junge Aktie, das Bezugsverhältnis ist also 3:1. Der Wert des Bezugsrechts errechnet sich mit folgender Formel: (Kurs der alten Aktie – Bezugskurs der jungen Aktie) : (Bezugsverhältnis + 1).

Beispiel:
Kurs der alten Aktie: 300 Euro
Bezugspreis der jungen Aktie: 100 Euro
Bezugsverhältnis: 3 : 1 (= 3/1 = 3)
(300 – 100) : (3 + 1) = 50 Euro

Unabhängig davon kann der Preis je Bezugsrecht im börslichen oder außerbörslichen Bezugsrechtshandel je nach Angebot und Nachfrage über oder unter dem rechnerischen Wert liegen.