Neobanking

29.11.2024. Von den etablierten Finanzinstituten werden sie noch nicht ernst genommen, zumindest in Deutschland: Neobanken. Das könnte sich schnell ändern. Vor allem in Großbritannien wachsen die disruptiven Banken schnell. Mit innovativen Marketing- und Kundenbindungsstrategien punkten sie bei der Generation der 18 bis 35-jährigen. So werden ausgesuchte Kundinnen und Kunden zum Konzert eines populären Popstars eingeladen, günstige eSIM-Karten für Urlaubsreisen angeboten oder die Einführung einer Kredit- oder Debitkarte auf Social-Media-Kanälen wie ein großartiges Event gefeiert.

Für die meisten Kunden waren Zweit- oder Drittkonten der Einstieg in die Neobanken. Inzwischen entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, den Neobanken ihr gesamtes Vermögen anzuvertrauen. Das bleibt nicht immer ohne Rückschläge, beispielsweise beim Service. Oftmals wachsen die Strukturen der Neobanken nicht so schnell wie die Anzahl der Kundinnen und Kunden. Was Neobanken jedoch erkannt haben: Ähnlich wie in der Gaming-Industrie wollen Kundinnen und Kunden möglichst alles umsonst bekommen. Lediglich fünf Prozent sind bereit, für Services auch zu bezahlen. Die gilt es zu finden und an die Bank zu binden.

Wichtig für die Kundenbindung ist der stetige Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Banken verdienen dann Geld, wenn sie möglichst viele Menschen dafür gewinnen, ihnen möglichst ihr gesamtes Vermögen anzuvertrauen. Erst mit Wertpapier-Depots oder Kreditkarten lassen sich die hohen Bankkosten finanzieren. Etablierte Banken erreichten die Kundenbindung bisher über ihre Filialnetze. Die sind allerdings teuer und werden entsprechend ausgedünnt. Ein Grund mehr, warum sich langsam auch ältere Semester vom Angebot der Fintech-Banken überzeugen lassen. Der Durchbruch für Neobanken im eher schwierigen deutschen Markt dürfte sich beschleunigen.

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