„Nicht alle Eier in einen Korb legen“ – diese alte Börsenweisheit können viele Anlegerinnen und Anleger vermutlich nicht mehr hören. Trotzdem handeln sie nicht entsprechend. Statt ihre Investments möglichst breit zu streuen, haben Anlegende vor allem hierzulande vor allem deutsche Aktien im Depot. Spätestens seit der Jahrtausendwende, stellt das Handelsblatt fest, sind sie dem Home Bias verfallen.
Der Begriff bezieht sich auf die Tendenz von Anlegenden, den größten Teil ihres Portfolios in inländische (hier deutsche) Aktien zu investieren und dabei die Vorteile einer Diversifizierung in ausländische Aktien zu ignorieren. Nach Schätzungen des Handelsblatts habe deutsche Anlegende dadurch über 200 Milliarden Euro an Gewinnen liegen lassen. Ein Beispiel: Während der Dax seit der Jahrtausendwende um 160 Prozent zulegte, stieg der MSCI World um 250 Prozent.
Höchste Zeit also, den Anlagehorizont zu erweitern. Erste Tendenzen zeigen sich laut Deutscher Bundesbank bereits. Sie meldet, dass der Anteil von deutschen Aktien im Depot von 75 auf 55 Prozent gesunken ist. Wie hoch der Prozentsatz an deutschen Aktien im Idealfall sein sollte, ist unter Experten umstritten – die Empfehlungen liegen laut Handelsblatt zwischen Null und 20 Prozent.
Sollten Sie sich nun also von deutschen Aktien trennen? Das ist Ihre Entscheidung. Nur Sie kennen Ihre Anlageziele. Ein kritischer Blick auf die eigenen Investmententscheidungen und das eigene Portfolio in Hinblick auf Performance und Klumpenrisiken schadet aber sicher nicht.
Handelsblatt, 18.04.2024, S. 36/37: „200 Milliarden Euro verschenkt“
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