05.04.2024. „Hersteller von Elektroautos haben seit der Boomphase 2021 an der Börse knapp eine Billion Dollar verbrannt“, so das Handelsblatt am Dienstag dieser Woche im Artikel „Das E-Auto-Desaster“. Reine E-Auto-Hersteller haben vor allem mit sinkenden Margen und Absatzproblemen zu kämpfen. Anlegende, die sich vom Börsenhype um Elektroautos anstecken ließen, haben das Nachsehen. Geld verdienen konnte nur, wer bereits deutlich vor dem Hype in die Aktien von E-Auto-Herstellern investiert war.
Immerhin führt das E-Auto-Desaster einmal mehr vor Augen, dass Börsenhypes meist kurzlebig sind. Und auch der Hype um Elektroautos „[…] ist ein Lehrbuchbeispiel für eine psychologisch getriebene Übertreibungsphase“, so Olaf Stotz von der Frankfurt School of Finance & Management im Handelsblatt-Artikel. Die Phasen bei Börsen-Hypes sind fast immer die gleichen.
Phase 1: Eine Innovation und wenige Unternehmen, die hier bereits einen Wissensvorsprung besitzen und deshalb schnell wachsen (First Mover). Phase 2: Anlegende werden aufmerksam, nehmen Informationen zu dieser Innovation aber nur selektiv auf – negative Informationen werden ausgeblendet. Phase 3: Aus der schnellen positiven Entwicklung der First Mover in der Vergangenheit wird auf eine weiter sehr positive Entwicklung in der Zukunft geschlossen. Das steigert die Nachfrage nach Aktien aus diesem Bereich, die Kurse steigen. Phase 4: Der Erfolg der First Mover lockt Konkurrenten an, die Neugier der Kunden (Early Adopter) auf die Innovation nimmt ab. Phase 5: Die Kurse fallen, da die zunehmende Konkurrenz und die fallende Nachfrage die Unternehmen unter Druck setzen.
Nach dem Börsenhype ist vor dem Börsenhype. Es lohnt sich, das E-Auto-Desaster in Erinnerung zu behalten. Hinterfragen Sie den nächsten Börsenhype und sich selbst (selektive Informationsaufnahme!) kritisch, bevor Sie Ihr Geld investieren.
Handelsblatt, 02.04.2024, S. 1 und S. 4/5: „Das E-Auto-Desaster“
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