29.08.2025.

„Burggraben-Aktien“ – einer der wenigen Begriffe in der Finanzwelt, bei dem sich nicht der englische Begriff („economic moat“) durchgesetzt hat. Als „Burggraben“ bezeichnet man den nachhaltigen Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens – etwa durch Kostenvorteile, Netzwerkeffekte, immaterielle Vermögenswerte/Marken, hohe Wechselkosten für Kunden oder eine effiziente Größenstruktur. Firmen mit Burggraben können Konkurrenz langfristig abwehren und ihre Renditen auf das eingesetzte Kapital verteidigen. Der Begriff wurde u. a. durch Warren Buffett populär. Die Ratingagentur Morningstar vergibt dafür ein eigenes „Moat-Rating“.

Die dauerhaften Wettbewerbsvorteile der Burggraben-Unternehmen gehen oft mit Preissetzungsmacht, planbareren Cashflows und überdurchschnittlichen Kapitalrenditen einher – alles Dinge, die Burggraben-Aktien für Anleger attraktiv machen. Für Privatanleger kann der Fokus auf Burggräben-Aktien zyklische Schwankungen glätten und das Risiko von Disruption reduzieren, auch wenn sie natürlich kein Rundum-Sorglos-Paket sind.

Wer nicht in Einzelaktien investieren will oder kann, findet einige ETFs oder Fonds mit dem Fokus „Burggraben-Aktien“, auch als UCITS-Varianten. Bei der Auswahl sollten sie darauf achten, dass die im Fonds oder ETF enthaltenen Aktien die bereits vorhandenen Investments in ihrem Portfolio sinnvoll ergänzen. Doppeln sich die Unternehmen eines „Burggraben-ETFs“ mit den Unternehmen eines ETFs, in den Sie bereits investiert sind, erhöht sich das Klumpenrisiko. Wie immer lohnt es sich also, vor dem Investment genau hinzusehen.