Aktuell dominieren US-Technologie-Konzerne das Geschehen an den Börsen. Wer in Google, Apple, Microsoft oder Amazon investiert ist, kann sich schon seit Längerem über steigende Kurse freuen. Das gilt auch für Investorinnen und Investoren, die ihr Geld in KI-relevante Unternehmen wie Nvidia gesteckt haben. Allerdings droht nun Ungemach in Form von Gesetzesvorhaben in den USA und Europa. Big Tech soll stärker reguliert, Verbraucherechte besser geschützt werden.

In den USA müssen sich Amazon, Apple und Google gegen Klagen wehren, ihre jeweilige Monopolstellung zu missbrauchen. Bei Meta droht die Rückabwicklung des Kaufs von Whatsapp durch Facebook sowie der Übernahme von Instagram, ebenfalls durch Facebook. Auch hier steht der Vorwurf einer Monopol-Bildung im Raum. Die Wettbewerbshüter in den USA untersuchen derzeit auch, ob OpenAI (an dem Microsoft beteiligt ist) und Nvidia ihre marktbeherrschende Stellung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) ausnutzen.

Die betroffenen Konzerne wehren sich mit dem Argument, dass ihre Kunden bei Erfolg der Klagen das Nachsehen hätten. Aufgrund des „consumer welfare standard*“ könnten sie damit durchkommen. Allerdings scheint es hier in den USA einen Paradigmenwechsel zu geben.

Auch in Europa stehen Big Techs unter Beobachtung. Schon seit März wird unter dem Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union untersucht, ob Apple, Alphabet und Meta sich unlauterer Praktiken gegen Konkurrenten bedienen. Seit Mai dieses Jahres gilt außerdem der KI-Act, mit dem ein einheitlicher Rahmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU geschaffen werden soll. U.a. wird geregelt, zu welchen Zwecken KI nicht eingesetzt werden darf.

Anlegerinnen und Anleger sollten die Gesetzesinitiativen und Regulierungen sowie die Reaktionen der Big-Tech-Unternehmen darauf in jedem Fall im Blick behalten.

*„consumer welfare act“ – stark verkürzt: Monopole sind so lange in Ordnung, wie Konsumentinnen und Konsumenten davon profitieren.