Aktive ETFs

„Die Zukunft der Geldanlage könnte sich mit einem typisch unhandlichen Finanzbegriff tarnen: Der „aktive ETF“ wird populärer“, so begann, fast schon euphorisch, ein Handelsblatt-Artikel zum neuen Fondstypus „aktiver ETF“. Die Begeisterungswelle für aktive ETFs schwappt aktuell aus den USA nach Europa und die meisten europäischen Fondshäuser surfen die Welle gerne mit und haben erste Produkte in der Pipeline.

Doch ist der aktive ETF tatsächlich ein so innovatives Finanzprodukt? Während klassische ETFs sich meist an einem Index orientieren und dessen Wertentwicklung 1 : 1 abbilden, bestimmt bei einem aktiven ETF ein Management-Team, welche Wertpapiere ge- oder verkauft werden. Es gibt aktive ETFs, deren Teams sich an einem Index als Benchmark orientieren und lediglich versuchen, diesen Index durch den Austausch einzelner Wertpapiere zu optimieren. Andere aktive ETFs ignorieren Benchmarks und stellen ihre Portfolios nach ganz eigenen Kriterien zusammen.

Falls Ihnen das bekannt vorkommt – Management-Teams bei den altbekannten Fonds gehen genauso vor wie oben beschrieben. Und das schon seit Jahrzehnten. In den USA wird der Hype auch durch Steuervorteile befeuert, die in Europa nicht zum Tragen kommen. Ein weiterer Vorteil, der gerne aufgeführt wird: Auch aktive ETFs sind wie die passiven ETFs an der Börse handelbar. Sie müssen also nicht mit hohen Ausgabeaufschlägen bei der Bank erworben werden. Allerdings sind, zumindest in Deutschland, auch klassische Fonds seit 2002 an der Börse handelbar, ganz ohne Ausgabeaufschläge und ähnlich flexibel wie ETFs.

Was also bleibt für deutsche Anleger an Vorteilen beim Investment in aktive ETFs? Im Vergleich zu Fonds sind die laufenden Kosten bei den aktiven ETFs in der Regel geringer. Wer aktiv gemanagte Fonds bevorzugt, sollte hier Fonds mit aktiven ETFs vergleichen. Wer allerdings bisher mit herkömmlichen ETFs glücklich war, wird wahrscheinlich nicht auf aktive ETFs umsteigen. Zum einen wegen der laufenden Kosten, die bei passiven ETFs 0,05 bis 0,8 Prozent pro Jahr betragen, bei aktiven ETFs jedoch mit 1,5 bis 1,8 Prozent pro Jahr zu Buche schlagen. Hinzu kommt bei den aktiven ETFs wie bei den Fonds das Managementrisiko. Statt einer überdurchschnittlichen Performance können falsche Entscheidungen auch zu einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung führen.

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