Tesla, Siemens, Amazon haben es schon getan, Nvidia will es demnächst zum zweiten Mal tun und Warren Buffett weigert sich beharrlich, es zu tun – die Rede ist vom Aktiensplit. Handelt es sich nicht gerade um ein „Modeunternehmen“, werden Aktiensplits in der Regel geräuschlos durchgeführt. Aktionärinnen und Aktionäre werden darüber informiert, dass die Aktien, die sie besitzen, in einem bestimmten Verhältnis geteilt werden. Am Tag des Aktiensplits wird diese Teilung dann entsprechend der Ankündigung durchgeführt.

Nvidia wird einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 durchführen. Das bedeutet, dass Nvidia-Aktionäre für jede gehaltene alte Aktie 10 neue Aktien erhalten. Der Wert einer alten Aktie verteilt sich nach der Durchführung des Aktiensplits im Verhältnis des Splits auf die, in diesem Fall 10, neuen Aktien. Eine neue Aktie ist also nur 1/10 einer alten Aktie wert. Unternehmen, die einen Aktiensplit durchführen, wollen sich damit eine breitere Anlegerbasis erschließen. Der Kurs der Nvidia Aktie liegt nach den guten Quartalszahlen bei über 1.000 Euro. Das ist gerade für Privatinvestorinnen und -investoren eine hohe Einstiegshürde, die durch den Split gesenkt werden soll.

Es gibt aber auch die gegenteilige Strategie. Warren Buffet etwa schätzt den „Abschreckungseffekt“, den der hohe Preis der A-Aktien seiner Berkshire Hathaway auslöst. Aktuell wird für eine A-Aktie ein Preis von rund 558.500 Euro aufgerufen. Wenig verwunderlich, dass die Aktien nur selten gehandelt werden – ganz im Sinne von Buffet. In einem Brief an Berkshire-Hathaway-Aktionäre und -Aktionärinnen soll er erklärt haben, dass die mit dem hohen Preis einhergehende hohe Einstiegsbarriere einen Schutz vor Volatilität (also starken Kursschwankungen) sowie einer Spekulationsblase böte und somit den exzellenten Ruf des Unternehmens schütze.

Hin und wieder ist zu hören, dass ein Aktiensplit ein Kaufsignal sei. Schließlich impliziere der Split, dass das Unternehmens an sich selbst glaubt. Weshalb sollte der Aktienkurs verringert werden, wenn die Unternehmensführung nicht damit rechnet, dass der Kurs weiter steigt? Trotzdem sollten sich Investierende auch in diesen Fällen vertieft mit dem Unternehmen auseinandersetzen, bevor sie ihr Geld anlegen. Mehr Infos zum Thema finden Sie wie immer unter „Quellen“.