Wirtschaftwort der Woche: Subventionswettlauf

Subventionswettlauf

12.04.2024. Die globale Wirtschaft ist abhängig von Halbleitern. Nur noch wenige Produkte können ohne diesen Bestandteil hergestellt werden. Kritisch also, dass das Gros der begehrten Chips in Taiwan produziert wird. Um unabhängiger zu werden und Chiphersteller im eigenen Land zu haben, treten die Regierungen vieler Staaten nun in einem Subventionswettlauf gegeneinander an.

So verteilen die USA und Japan Milliarden-Gelder an die großen Chipproduzenten und auch in Deutschland und Indien ist man gewillt, viel bzw. noch mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Ansiedlung voranzutreiben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht diesen Subventionswettlauf kritisch. Die Vergangenheit solcher Industriepolitik zeige, dass sie „von politischen Fehlern, hohen fiskalischen Kosten und negativen Spill-Over-Effekten  in andere Länder geprägt ist [siehe erster Absatz…]“.

Zudem werde, so der IWF, zu wenig für Innovationen ausgegeben. Vermutlich, möchte man ergänzen, weil staatliche Zuschüsse für die Forschung aufgrund von Subventionen fehlen. Die gute Nachricht zum Schluss: Deutschland steht im Bereich Forschung nicht so schlecht da, wie die Börsen-Zeitung berichtet. Bei den forschungsstärksten Ländern 2023 findet sich Deutschland auf Platz sechs, vor Japan (Platz 13) und den USA (Platz 15). Und bei den Ländern mit den meisten Erfindungen 2023 sind nur die USA besser als Deutschland.

Es ist doch nicht alles schlecht hierzulande. Es bleibt zu hoffen, dass der Subventionswettlauf um Halbleiter den Forschungsdrang und den Erfindungsreichtum in Deutschland nicht ausbremst.

 

Quellen:

Handelsblatt, 12./13./14.04.2024, S. 20/21: „Die fatalen Folgen des Subventionswettlaufs“

Börsen-Zeitung, S. 5: „Große Ungleichgewichte bei Patentanmeldungen“. S. 5

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