Wirtschaftswort der Woche: Shrinkflation und Skimpflation

Shrinkflation und Skimpflation

Verbraucher haben nicht nur mit der Inflation zu kämpfen, sondern auch mit der Shrinkflation, der Skimpflation und Mogelpackungen.

Bei der Shrinkflation werden kleinere Verpackungen zum gleichen Preis verkauft. Oder es wird doppelt zugeschlagen und eine verkleinerte Packung mit einer Preiserhöhung verbunden. Im Fall von Mogelpackungen werden unveränderte Packungsgrößen mit weniger Inhalt gefüllt und zum gleichen Preis verkauft. Die EU will gegen diese Art der Preiserhöhung in der neuen EU-Verpackungsverordnung vorgehen.

Frankreich ist im Bereich Shrinkflation schon weiter und verpflichtet mittlere und große Supermärkte ab Juli dazu, Shrinkflation-Packungen zu kennzeichnen. Eine ähnliche Lösung strebt man jetzt auch in Deutschland an. Handlungsbedarf besteht in jedem Fall. So hat die Shrinkflation-Liste der Verbraucherzentrale Hamburg 2023 mit 104 Produkten einen neuen Rekord erreicht. Vor Mogelpackungen werden Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland bereits geschützt – laut gängiger Rechtsprechung müssen Verpackungen zu etwa zwei Dritteln befüllt werden.

Verbraucherschützer laufen aber auch gegen die sogenannte Skimpflation Sturm. Hier wird die Qualität der Produkte schlechter, indem hochwertige Rohstoffe gegen billigere ausgetauscht werden. Bei Butter etwa wird der Anteil von Butter und Rapsöl reduziert und durch mehr Wasser ersetzt. Bei anderen Produkten wird Sonnenblumenöl durch das billigere und ungesündere Palmöl ersetzt. Hier hilft Verbrauchern bisher nur der Blick auf die Zutatenliste und den Nutri-Score, da Unternehmen auf eine veränderte Rezeptur nicht hinweisen müssen.

Shrinkflation und Skimpflation finden sich laut Verbraucherzentralen sowohl bei Marken- als auch bei Discountprodukten. Auch wenn der Lebensmitteleinkauf meist eine lästige Pflicht ist, die man schnell hinter sich bringen möchte – wer Wert auf gesunde Ernährung und gute Preise legt, muss sich dafür mehr Zeit nehmen – dann bleibt vielleicht auch mehr Geld für den monatlichen Aktiensparplan übrig.

Quellen:

Handelsblatt, 11.06.2024, S. 12: „Regierung will Preis-Pranger für Mogelpackungen“.

Deutschlandfunk, 20.04.2024: „Kleinere Portionen, gleicher oder höherer Preis: Frankreich sagt „Non!“. https://www.deutschlandfunk.de/kleinere-portionen-gleicher-oder-hoeherer-preis-frankreich-sagt-non-100.html

zdfheute, 28.09.2023: „Wenn weniger Inhalt genauso viel kostet“. https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/einkaufen-supermarkt-verpackung-verbraucher-shrinkflation-skimpflation-100.html

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