Das Wirtschaftswort der Woche: Börsengänge

Börsengänge

Ampullen und Spritzen – mit diesem Angebot kann der Spezial-Glaskonzern Schott Pharma nicht nur seine Kunden, sondern auch Anleger überzeugen. Der erste festgestellte Kurs lag zum Börsenstart diese Woche bei 30,00 Euro, heute Nachmittag notierte die Aktie in Berlin bei 31,46 Euro. Der erfolgreiche Börsengang könnte auch für andere Börsenaspiranten den Weg bereiten. Nach einer langen IPO-Flaute wollen noch drei weitere deutsche Unternehmen den Sprung an die Börse wagen.

Da wäre zunächst Renk. Das Unternehmen stellt Getriebe her, z. B. für Panzer unterschiedlichster Bauarten, aber auch für die zivile Nutzung, z. B. in Windrädern. Renk gehörte ursprünglich zu VW, bis sich vor drei Jahren der Finanzinvestor Triton einkaufte. Jetzt will Triton einen Teil seiner Anteile über die Börse verkaufen. Frühestens sechs Monate nach dem Börsengang könnte Triton allerdings weitere Anteile verkaufen und so den Kurs der Aktie womöglich belasten. Angestrebt ist der Börsengang für den 5. Oktober.

Auch Birkenstock, Hersteller der gleichnamigen Kult-Gesundheitsschuhe, will an die Börse. Gestartet als Familienunternehmen, gehört Birkenstock inzwischen zum Luxus-Imperium von LVMH. Für Designer-Birkenstocks werden Preise um die 1.600 US-Dollar aufgerufen, Standard-Sandalen und Pantoletten kosten rd. 40 US-Dollar. Das Produktportfolio wurde um Betten, Matratzen und Kissen ergänzt. Hier liegt das Risiko laut Verkaufsprospekt u.a. bei der rückläufigen Konsumlaune der Chinesen und einem möglichen Reputationsverlust durch den Börsengang bei den angestammten Kunden.

Auch DKV-Mobility will an die Börse. Wer nicht in der Logistik-Branche tätig ist, hört den Namen womöglich zum ersten Mal. Mit Tankkarten von DKV-Mobility bezahlen Lastwagenfahrer, Handwerker und Lieferanten ihren Sprit, aber auch Mautgebühren. Inzwischen kann auch das Aufladen von Elektrofahrzeugen an Stromtankstellen über die Karte abgerechnet werden. In Zukunft soll es außerdem möglich sein, Sprit direkt über das Handy zu bezahlen. Vor fünf Jahren stieg der Finanzinvestor CVC in das Familienunternehmen ein und tätigte mehrere Zukäufe. Ob das Unternehmen tatsächlich an die Börse geht, ist noch nicht sicher.

Es könnte also endlich wieder mehr Schwung in den IPO-Markt kommen, auch wenn das Börsenumfeld derzeit alles andere als einfach ist.

Photo credit: Gerd Altmann auf Pixabay

Quellen:

Süddeutsche Zeitung, 28.09.2023, S. 17: „Diese Vorzeigefirmen gehen an die Börse“
Tagesschau, 28.09.2023: „Schott Pharma startet erfolgreich an der Börse“. https://www.tagesschau.de/…/schott-pharma-ipo…
Börsen-Zeitung, 27.09.2023, S. 12: „Susanne Wiegand führt Renk an die Börse“

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