Geschäftsprognosen

25.04.2025. „Niemand wird vom Haken gelassen für die unfairen Handelsbilanzen und nicht-monetären Zollschranken, die andere Länder gegen uns eingesetzt haben.“ Das schrieb Donald Trump am 13.04. auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“. Unsichere Zeiten für US-Unternehmen kurz vor Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen. Analysten erwarten zwar keine schlechten Ergebnisse, allerdings dürften die Geschäftsprognosen für die Monate April bis Juni aufgrund der erratischen Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten eher wolkig ausfallen.

„Man sei gerade dabei, Szenarien zu planen und verschiedene Strategien zur Schadensbegrenzung festzulegen“ oder „man halte an den Finanzzielen fest, habe aber den bisherigen Zeitplan zur Erreichung gestrichen“ sind einige Beispiele für solch „offenere“ Formulierungen. Ähnlich vorsichtig zeigen sich auch Analysten. Zum Jahreswechsel hatten sie noch mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 11,8 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 für die S&P-500-Unternehmen gerechnet. Die aktuelle Prognose geht nur noch von einem Plus von 7,4 Prozent aus.

Es ist eine Binsenweisheit, dass die Börse nichts so sehr belastet, wie Unsicherheit. Die Frage sei jetzt, so Experten, wie lange die Unsicherheit anhalte. Optimisten gehen davon aus, dass nach Ablauf der 90-Tage-Frist für die Aussetzung der Zölle mehr Klarheit herrscht. Dann könnten die Zoll-Verhandlungen mit den betroffenen Ländern erfolgreich abgeschlossen sein. In diesem Fall hätten Unternehmen und damit auch Anlegerinnen und Anleger wieder mehr Planungssicherheit. Sollten die Verhandlungen scheitern, würde dies den momentan herrschenden, äußerst fragilen Zustand der Ruhe mit unabsehbaren Folgen auf ganzer Linie beenden.

Wie groß die Verunsicherung ist, zeigt sich auch am Verhalten professioneller Anleger. Einer Umfrage zufolge haben bereits 36 Prozent der Portfoliomanager bei Fonds, Banken, Hedgefonds, Versicherern, Pensionskassen und Unternehmen US-Aktien untergewichtet. Auch ihr Ausblick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft ist negativ. 82 Prozent erwarten eine Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums in den nächsten 12 Monaten.

Quellen:

Handelsblatt, 16.04.2025, S. 30/31: „Fondsmanager misstrauen den USA“. https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/geldanlage-fondsmanager-misstrauen-den-usa-und-wollen-noch-mehr-aktien-verkaufen/100119882.html (kostenpflichtig)

Handelsblatt, 15.04.2025, S. 20/21: „US-Konzerne verweigern Geschäftsprognosen“. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/us-zoelle-unbestaendig-und-beispiellos-konzerne-verweigern-prognosen/100120593.html (kostenpflichtig)

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