Software Defined Vehicle

04.04.2025. In der letzten Woche haben wir uns noch mit den angedrohten Zöllen Donald Trumps beschäftigt, gestern nun kam Trumps Zollhammer und schickte die Börsen weltweit in den Sinkflug. Für die deutschen Autohersteller sind Zölle zwar ein großes Problem, aber bei Weitem nicht das Einzige. Branchenexperten rügen vor allem mangelnde Innovationen im Software-Bereich. Gefragt sind nicht mehr Autos, die mit Software ausgestattet sind, sondern Software Defined Vehicles.

Im Prinzip ist ein Software Defined Vehicle ein Auto, dessen Herz nicht mehr der Motor, sondern die Software ist. Die Bandbreite der Software-Services ist weit gefasst – von digitalen Fahrassistenzsystemen über Infotainment-Angeboten bis hin zur Vernetzung mit anderen Verkehrsteilnehmern und der Straßeninfrastruktur. Regelmäßige Software-Updates „Over the Air“ halten das System immer auf dem neuesten Stand. Inzwischen werden sogar das Bremsen und Lenken zu Software-Funktionen.

Für Hersteller ergeben sich mit dem Fokus auf die Software neue Geschäftsmodelle. So könnte der Kunde beispielsweise Abonnements für Infotainment-Programme abschließen oder regelmäßig neue Softwarefunktionen hinzukaufen. Außerdem könnten Autohersteller die über die Software gewonnen Daten gewinnbringend verkaufen. Hersteller von Autos mutieren damit zu Software-Unternehmen, die für regelmäßige Updates und die Sicherheit der verwendeten Software sorgen müssen – ähnlich, wie dies zum Beispiel bei Handys schon lange der Fall ist.

Während chinesische Hersteller wie BYD bereits Software Defined Vehicles auf die Straße und an den Kunden bringen, stecken die großen deutschen Hersteller überwiegend noch in der Entwicklungsphase. Lediglich ein Hersteller plant, das erste Software Defined Vehicle noch in diesem Jahr auf den Markt zu bringen. Ohne ausgeklügelte Softwarelösungen sind deutsche Autos aber kaum noch verkäuflich. Ein Problem, das den weltweiten Absatz deutscher Autos weiter belasten wird, auch wenn Trump seine Zölle wieder aussetzen würde.

Quellen:

msn, 28.03.2025: „Krise pur: Luxusautos made in Germany zittern nicht nur vor Zöllen“. https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/krise-pur-luxusautos-made-in-germany-zittern-nicht-nur-vor-z%C3%B6llen/ar-AA1BQiKT

inside digital, 12.03.2025: „Neue Klasse: Bei BMW übernehmen die Superbrains“. https://www.inside-digital.de/news/neue-klasse-bei-bmw-uebernehmen-die-superbrains

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